Zum Judenfriedhof

Der in der Zisdonk liegende Wirtschaftsweg „Zum Judenfriedhof“ führt vom ‚Donkweg‘ nach Süden und erstaunlicherweise nicht direkt zum Judenfriedhof sondern auf den Weg ‚Am Brückhof‘. Folgt man dem Weg ‚Am Brückhof‘ weiter Richtung Osten, liegt nach etwa 250 Metern der jüdische Friedhof rechter Hand.

Der Anrather Jüdische Friedhof als gemeinsame Begräbnisstätte für die Anrather und Neersener Juden begraben wurden, liegt im östlichen Teil der Zisdonk unweit der alten Landstraße Mönchengladbach – Krefeld. Dieser Friedhof war schon vor 1800 vorhanden.    Neun Grabsteine sind noch erhalten; sie sind bis zu 1,74 m hoch und erinnern in ihren Umrissen an die traditionelle Form der dem Moses am Berg Sinai übergebenen Zehn-Gebots-Tafeln. Eingetragen sind Namen von Verstorbenen mit Geburts- und Sterbedaten zwischen 1810 und 1906; die Grabinschriften sind hebräisch abgefasst, was erst im vorigen Jahrhundert durch deutschsprachige Inschriften ersetzt wurde, siehe ‚Die jüdischen Friedhöfe‘. Weitere 18 Grabstätten wurden durch einen Sockelrest und einen Busch gekennzeichnet.

Weitere Quellen: Zur Geschichte der Juden in Neersen und Anrath, Heimatbuch Kreis Kempen-Krefeld 1974 Seite 240ff; Bilddokumentation zur Geschichte der jüdischen Gemeinde Anrath, AHB 1983, Seite 35ff; Die jüdischen Mitbürger Anraths, AHB 2020, S. 52ff.

Der Jüdische Friedhof in Anrath ist in die Denkmalliste der Stadt Willich, Stand Mai 2015, lfd. Nr. 71, eingetragen.