Auf Vorschlag des Bürgervereins Anrath vom 28. März 2002 beschloss der Haupt- und Finanzausschuss (HuF) der Stadt Willich am 05. November 2002 eine Straße im Baugebiet ‚Gietherhof‘ „Wilhelm-Teuwen-Straße“ zu nennen. Die „Wilhelm-Teuwen-Straße“ im Norden Anraths beginnt an der ‚Jakob-Krebs-Straße‘ und verläuft nach Südwesten Richtung ‚Gietherstraße‘. Es besteht eine Querverbindung zur ‚Johannes-Marschang-Straße‘.
Wilhelm Teuwen (* 16. August 1908 in Anrath; † 21. August 1967 in Anrath). Nach dem Besuch der Volksschule in Anrath und der Gewerblichen Berufsschule in Krefeld stieg er 1923 in das väterliche Anstreichergeschäft ein und legte 1926 die Gesellenprüfung ab. Von 1923 bis 1929 besuchte er die Kunstgewerbeschule Krefeld, danach nahm er ein Studium an der Kunstakademie Düsseldorf auf.
Seine überragende Begabung sowie seine handwerkliche Tüchtigkeit fielen dem renommierten Professor Heinrich Campendonk auf, der ihn bald mit dem Diplom des Meisterschülers ausstattete. Sein Atelier richtete er im Elternhaus Jakob-Krebs-Straße 127 ein. Da er in der Nazizeit keine öffentlichen Aufträge erhielt, gestaltete er in dieser Zeit als freischaffender Künstler vor allem Kirchenfenster. 1934 heiratete er die Bildhauertochter Elisabeth Röttges und zog von Anrath in deren Heimatstadt Krefeld; 1937 gestaltete er die Fenster der Kapelle Vennheide, vgl. AHB 1986, 15.
Nach dem Krieg wurde er 1946 Professor und Leiter der Klasse für kirchliche Kunst und Glasmalerei an den Kölner Werkschulen. Daneben übernahm Teuwen zahlreiche Projekte, unter anderem am alten Düsseldorfer Landtag (1949/1950), Langhaus, Apsis und Krypta von St. Gereon (1949) sowie im Festsaal des Gürzenich (1954/1955). 1956 gestaltete er vier Fenster in der Pfarrkirche seiner Heimat Anrath.
Sein bekanntestes Werk war die Ausmalung Nordfensters im Querhaus des Kölner Doms. Der Künstler betrachtete es als sein Lebenswerk und fertigte zahlreiche Entwürfe. Ihm war es nicht vergönnt, sein Werk zu vollenden, da er 1967 an Krebs verstarb. Das Fenster des Kölner Doms wurde erst Ende der 80er Jahre endgültig vollendet.
1997 widmete der Kreis Viersen Wilhelm Teuwen eine Gedenkmedaille, s. a. AHB 1999, 49.
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