Kleinkollenburgstraße

Am 25.07.1928 beschloss der Gemeinderat Anrath, die ‚Straße vom Gefängnis (‚Gartenstraße‘) ausgehend über die ‚Lerchenfeldstraße‘ und auslaufend in die ‚St.-Töniser-Straße‘ (heute ‚Hochbendstraße‘)‘ mit „Kleinkollenburgstraße“ zu benennen, GA 549, AZ 28.07.1928.

Die „Kleinkollenburgstraße“ war vor über 1000 Jahren schon ein Teil des Kreuzweges, ein uralter Kirchweg von Anrath (ab der Schottelpforte) nach St. Peter, über den die Anrather bis zum Jahre 1010 (Trennung der Anrather Kirche von der Mutterkirche St. Peter vor Kempen) zu Fuß oder zu Pferde die Gottesdienste in Kempen besuchten, AHB 1987, 13.

Heute beginnt „Kleinkollenburgstraße“ an der ‚Hochbendstraße‘ (vormals ‚St.-Töniser-Straße‘), verläuft in nordwestliche Richtung bis zur Gartenstraße. Hier knickt sie nach rechts ab in ein Industriegebiet. Dieses Stück ab ‚Gartenstraße‘ hieß bis zur Umbenennung durch den Hauptausschuss am 06.05.1971 ‚Industriestraße‘ und ist jetzt ein Teil der „Kleinkollenburgstraße“.

Das ehemalige Ritterlehen Kleinkollenburg, in früherer Zeit auch ‚Dohrhof‘ (nicht zu verwechseln mit dem ‚Dohrhof‘, der ehemals gegenüber der Tuchfabrik Krebs lag) genannt, (heute Berger, Lerchenfeldstr. 72 ?) lag in Schönenbroich an der Grenze in der Bauernschaft Kleinkempen im kurköllnischen Amte Kempen. Garten, und Baumgarten und einige Wiesen gehörten jedoch zur Bauernschaft Kraphausen im Kirchspiel Willich, das wiederum zum kurkölnischen Amte Linn gehörte. Das dem Zerfall ausgesetzte Rittergut ging nach mehreren Besitzerwechseln schließlich auf die Familie Berger, die die Burgruine abtrug und die Wallgräben einebnete, über. Der heutige Kollenburg-Hof war bereits um 1900 fertiggestellt.

Weitere Informationen zum ehemaligen Ritterlehen ‚Kleinkollenburg‘ siehe Kricker S. 60ff, AHB 1987 S.13.