Auf Vorschlag von Stadtarchivar Udo Holzenthal benennt der Haupt- und Finanzausschuss (HuF) am 02. November 2004 eine Erschließungsstraße im Neubaugebiet ‚Gietherhof‘ nach dem aus Anrath stammenden Fußball-Nationalspieler Albert Brülls. Diese neue Straße, die von West nach Ost führt und die ‚Eugen-Witte-Straße‘ kreuzt, ist von der ‚Gietherstraße‘ her zugänglich und über die ‚Karl-Echternacht-Straße‘ an die ‚Jakob-Krebs-Straße‘ angeschlossen. Grünstreifen mit fußläufigen Verbindungen ergänzen das Gebiet.
Albert Brülls (* 26. März 1937 in Anrath; † 28. März 2004 in Korschenbroich-Glehn) beginnt das Fußballspielen beim SC Viktoria 07 Anrath und geht mit 15 Jahren zu Borussia Mönchengladbach. Dort absolviert er zwischen 1955 und 1962 160 Oberligaspiele und ist zeitweise auch Kapitän der Mannschaft. Höhepunkt ist der Sieg im Pokalfinale 1960 gegen den Karlsruher SC. Im Finale erzielt er den spielentscheidenden Treffer zum 3:2. In seiner Gladbacher Zeit bessert er sein Einkommen als Pächter einer Tankstelle auf. 1962 wechselt Brülls für die damals sehr hohe Ablösesumme von 100.000 DM in die italienische Liga zum FC Modena. Seine aktive Laufbahn beendet er als Spielertrainer; erst in der Schweiz bei Young Boys Bern, dann bis 1972 beim VFR Neuss. Brülls spielt zwischen 1959 und 1966 25 Mal in der Nationalmannschaft und erzielt dabei neun Tore. Sein Debüt gibt er 1959 beim 4:0 gegen die Schweiz, wobei ihm direkt ein Treffer gelingt. Höhepunkt seiner internationalen Karriere sind die Teilnahmen an den Fußball-Weltmeisterschaften 1962 in Chile (als erster Mönchengladbacher) und 1966 in England. Nach Abschluss seiner Spielerlaufbahn versucht Brülls im Trainergeschäft unterzukommen, gibt dies jedoch nach wenig gelungenen Engagements beim VFR Neuss, Fortuna Mönchengladbach und Rot-Weiß Venn auf. Da er auch als Besitzer einer Gaststätte in Mönchengladbach keinen Erfolg hat, arbeitet er zuletzt bei der Kreisverwaltung Neuss. Er verstirbt am 28. März 2004, zwei Tage nach seinem 67. Geburtstag; siehe auch AHB 2014, 158.
Zuletzt bearbeitet: 2025-03-12

Stehend (v. l.): Willy Schulz, Uwe Seeler, Willi Giesemann, Horst Szymaniak, Karl-Heinz Schnellinger;
Hockend (v. l.): Albert Brülls, Engelbert Kraus, Hans Nowak, Hans Schäfer, Wolfgang Fahrian, Herbert Ehrhardt. Foto: dpa