1960: 950 Jahre Anrath

(Aus der Chronik der Pfarre St. Johannes des Täufers,
geschrieben von Pfarrer Hubert Harff, Pfarrer in Anrath vom 1. Dezember 1940 bis 3. November 1962)

„Der Hl. Vater in Rom, Seine Heiligkeit Papst Johannes XXIII hatte uns durch die Vermittlung unserer früheren Kindergartenschwester, die jetzt in Rom als Oberin tätigen Schwester Verone, schon am 7. Juli folgendes Segenstelegramm gesandt:

Segreteria di Stato Lautitä
Telegramm

Num di Protore: 625
Giorno: 7.
Mese: Juli
Anno: 1960
Destinatorio: Hochwürden Pfarrer Hubert Harff
Destinatorio: Anrath
Texto: Heiliger Vater sendet Pfarrfamilie St. Johannes Baptista in Anrath anläßlich ihres 950 jährigen Bestehens als Unterpfand alles Liebe und Gnade Christi in väterlichem Wohlwollen besonderen apostolischen Segen.
gez. Kardinal Fardini

Daß diese Anteilnahme des Hl. Vaters uns größte Freude brachte ist wohl selbstverständlich. Der Tag selbst fand seinen Höhepunkt in dem feierlichen Pontifikalamte unseres Oberhirten Dr. Johannes Pohlschneider aus Aachen. Der Küster Mertens hatte den Altar sehr schön geschmückt. Vor ihm stand der bischöfliche Thron mit dem bischöflichen Wappen und dem Wappenspruch CHRISTUS PAX NOSTRA.

Beim Pontifikalamt fungierte als Presbyter assistens P. Benedikt Kaiser CSSCC als Ehrendiakon Pfarrer Jakob Grefertz aus Froitzheim und Studienrat Peter Fenners aus Düren, als Diakon Kaplan Karl Heinz Wammers aus Aachen-Forst und Pater Matthias Leven aus dem Missionshaus Knechtsteden, alle fünf Anrather Jungen.

Nach dem Amte sprach der Bischof über das Wort des hl. Petrus: „Seid klug und beharrlich im Gebete.“

Nachdem der Bischof in Prozession zum Pfarrhause geleitet worden war und sich eine Weile erholt hatte, besuchte er das Heim der Offenen Tür, wo froher Singen der Jugend und Begrüßungsworte des Pfarrjugendführers Herbert Kottal ihn willkommen hießen. Unter Führung des Heimleiters Zydorek, begleitet von Pfarrer Buchholz besichtigte er dann sehr eingehend das Haus bis in die Kelle hinein und fand Worte vollster Anerkennung. Nach den Worten des Jugendführers hatte er vorher schon Worte an die Jugendlichen gerichtet.“