13. Anrath in der Nachkriegszeit
14. Anrath in der Stadt Willich
15. Brauchtum und Vereinsleben
13. Anrath in der Nachkriegszeit
Tafel 30: Nachkriegszeit
Die Not der Nachkriegsjahre
Zum Zeitpunkt der Besetzung im März 1945 hatte Anrath nur noch 4.150 Einwohner. Ende des Jahres war die Zahl durch Rückkehrer und entlassene Kriegsgefangene auf 5.147 gestiegen – das entsprach dem Stand von 1933.
Die ganze Bevölkerung litt unter der allgemeinen Lebensmittelknappheit. Nur 10% der Einwohner, vor allem die Landwirte, galten als Selbstversorger. Die übrigen 90% erhielten die “Lebensmittelkarten für Normalverbraucher”. Viele Anrather mussten hungern, daran konnte auch die von der Gemeinde nach Kriegsende eingerichtete Volksküche nicht viel ändern. Besonders schlecht war die Versorgung mit Kartoffeln, da nur 1/5 dieses Grundnahrungsmittels aus der eigenen Landwirtschaft bezogen werden konnte . Erst mit der Währungsreform verbesserte sich die Lage, gab es genügend Kartoffeln für alle, und Weihnachten 1948 fanden sich endlich wieder ausreichend Brot, Mehl und Fleisch auf den Tischen der Anrather. Das nächste große Problem war der Mangel an Brennstoffen: Da der Kreis Kempen-Krefeld nicht als Notstandsgebiet galt, erhielt er keine Zuweisungen. Und ein Wäldchen, in dem sich die Bevölkerung hätte selbst versorgen können, das gab es in Anrath nicht.
Die Gemeinde war vom Luftkrieg kaum betroffen. Insgesamt wurden 13 Häuser zerstört und 33 schwer beschädigt, die vielen leicht beschädigten Häuser wurden bis 1947 zum größten Teil wieder instand gesetzt. Der vorhandene Hausbestand reichte jedoch bei weitem nicht aus, um die zahlreichen Flüchtlinge und Vertriebenen aus den Ostgebieten aufzunehmen. Folglich versuchte die Gemeinde, den Bau von Volkswohnungen und Siedlungshäusern zu forcieren, wurde aber durch den Mangel an Baumaterialien schlichtweg ausgebremst. Erst gegen Ende der 1950er Jahre begannen Wohnungsgesellschaften und Privatunternehmer mit dem Bau von rund 70 Wohnungen als Eigenheime bzw. Mietwohnungen.
Angesichts dieser Probleme wundert es nicht, dass 1947 48% aller Haushaltsgelder in die Fürsorge flossen. Ein Jahr später mussten immer noch 717 Personen unterstützt werden, also 12% der Bevölkerung. Erst 1949 besserte sich die Lage: Unterstützungsempfänger fanden in der örtlichen Industrie Arbeit, das Soforthilfegesetz gewährte Unterhaltshilfe, Angehörige von Vermissten erhalten Hinterbliebenenrente, und schließlich entwickelt sich die Beschäftigungslage in der örtlichen Textilindustrie günstig. Das Leben in Anrath normalisierte sich.
Rückkehr zur Demokratie
Nach der Besetzung Anraths führte Gemeindeinspektor Corsten die Amtsgeschäfte, im Mai 1945 wurde der Krefelder Handelslehrer Erich Schmitz zum Bürgermeister ernannt.
Anfang 1946 war es dann soweit: Die Militärregierung ernannte einen aus honorigen Personen bestehenden Gemeinderat: in dem 18köpfigen Gremium, welches am 3.Januar erstmals tagte, saßen Vertreter von CDU, Zentrum, SPD und KPD.
Die Briten übertrugen “ihre” Gemeindeordnung auf die Besatzungszone. So war der Bürgermeister fortan nicht mehr ein vom Staat ernannter Beamter, sondern wurde vom Gemeinderat periodisch gewählt. Er übernahm ehrenamtliche Aufgaben, während die Verwaltung von einem hauptamtlichen Direktor geleitet wurde, der ebenfalls vom Rat periodisch zu wählen war.
Am 15.September 1946 fanden die ersten Kommunalwahlen statt: Dabei erhielt die CDU 13 von 15 Sitzen im neuen Gemeinderat, Zentrum und SPD jeweils einen. Zum Bürgermeister wurde Willi Krebs von der CDU gewählt. Er sollte dieses Amt die folgenden 23 Jahre lang ausüben.
Bei der Kommunalwahl vom 15. September 1946 erhielt die CDU 13 von 15 Sitzen im Gemeinderat, jeweils einen erhielten SPD und Zentrum. Bei den Gemeinderatswahlen am 17. Oktober 1948 erhalten CDU und Zentrum jeweils fünf Sitze, die SPD zwei.
Tafel 31: Flüchtlinge und Vertriebene
Neue Heimat Anrath
Schon 1945 kamen die ersten Flüchtlinge aus den Ostgebieten nach Anrath. Um ihnen wenigstens ein Dach über dem Kopf zu bieten, richtete die Gemeinde drei Aufnahmelager ein: die Josefshalle, den Saal des Hotels Baaken auf der Viersener Straße und den Saal der Gaststätte Wickum auf der heutigen Jakob-Krebs-Straße. Natürlich versuchte die Gemeinde, den Betroffenen rasch anderweitigen Wohnraum zu verschaffen, was sich jedoch als ein schwieriges Unterfangen herausstellte. So blieben die drei Aufnahmelager bis 1953 ununterbrochen belegt. Erst Mitte der 50er Jahre konnte die Wohnungsnot gelindert werden, vor allem durch den Bau der “Schlesiersiedlung” in der Donk.
Das Gesicht der Gemeinde wandelte sich durch die Neuankömmlinge: So lebten im Jahre 1950 1.059 Flüchtlinge und Vertriebene in Anrath, im November 1954 waren es mehr als 1.200. Damit kamen rund 14% der Anrather Bevölkerung aus den ehemaligen Ostgebieten.
Auch die konfessionelle Landkarte zeigte ein völlig verändertes Bild: Lebten 1946 in Anrath 5.408 Katholiken und 786 Evangelische, so waren es 1961 6.094 Katholiken und 1.893 Evangelische.
Bereits in den 1940er Jahren begannen sich die Vertriebenen zu organisieren: So wurde 1947 unter Führung von Heinrich Klink die Interessengemeinschaft der Ostvertriebenen gegründet. Dieser Gemeinschaft standen für die Ost- und Westpreußen, Pommern und Danziger Georg Lubiewski, für die Schlesier und Sudetendeutschen Walter Perseke vor. Später erhielt der Verband seine heutige Bezeichnung Bund der Vertriebenen.
Die Schlesiersiedlung in der Donk
Um der großen Wohnraumnot entgegen zu treten, verabschiedete das Land Nordrhein-Westfalen 1949 eine Bodenreform, nach der Großgrundbesitzer verpflichtet wurden, einen Teil ihrer Grundstücke zu günstigen Preisen zu veräußern. So erwarb die Deutsche Bauernsiedlung in der Donk Ländereien vom Rittergut Haus Broich und der Gemeinde Anrath – insgesamt über elf Hektar – und errichtete dort 38 Nebenerwerbsstellen.
Die rund ein Morgen großen Grundstücke dienten vor allem der Selbstversorgung ihrer Bewohner. Folglich wurden jene Bewerber bevorzugt, die vor dem Krieg entweder selbst Landwirte oder aber in der Landwirtschaft tätig waren. Im Juli 1953 wurde mit den Bauarbeiten begonnen. Die meisten Häuser konnten bis Juni 1954 bezogen werden, die letzten im Dezember 1955. Mit Hilfe des Wohnungsamtes wurden die Siedlerstellen berechtigten Personen zugeteilt: 36 Siedlerfamilien kamen aus den Ostgebieten, eine aus Brandenburg und eine aus Anrath.
Die in der Nachkriegszeit geringen Einkünfte zwangen viele Siedler dazu, die Familie durch selbst angebaute Erzeugnisse zu ernähren. Zur Bearbeitung des Landes wurde deshalb ein 10 PS starker Einachsschlepper angeschafft, der noch viele Jahrzehnte später genutzt wurde. Da jedes Haus über einen Stall verfügte, betrieben die Siedler eine intensive Viehhaltung – so verfügte die Siedlung anfangs über 379 Hühner, 33 Schweine, 60 Gänse und sechs Ziegen.
Tafel 32: Infrastruktur
Es geht aufwärts
1953 sprach Gemeindedirektor Teschen erstmals von einer Normalisierung der wirtschaftlichen Lage Anraths – die Zahl der Fürsorgeempfänger war auf 90 geschrumpft, die desolate Wohnungssituation hatte sich durch den Bau der Schlesiersiedlung in der Donk entspannt. Jetzt konnte sich die Gemeinde dem dringenden Ausbau der Infrastruktur widmen.
Im Wortlaut:
Wirtschaftswunder haben vielleicht andernorts vorgeherrscht, bei uns hat nur ein Zipfel erhascht werden können.Gemeindedirektor Peter Titgens, 1967
Vor allem benötigte die Gemeinde weiteren Schulraum; sowohl die Alleeschule als auch die 1948 gegründete Evangelische Volksschule an der Neersener Straße platzten aus allen Nähten. So hatte der Rat bereits Ende 1950 den Bau einer neuen Volksschule an den “Hissen Benden” beschlossen – der Johannesschule. Der erste Bauabschnitt wurde im Winter 1951/1952 vollendet, die Einweihung erfolgte bereits am 31.7.1952. Da Mitte der 50er Jahre die Schülerzahl die Schülerzahlen der Evangelischen Volksschule geradezu explodierten, beschloss der Gemeinderat 1957 einen Neubau am alten Vikariekirchweg. Am 23.September 1959 konnte die heutige Albert-Schweitzer-Schule eingeweiht werden.
Natürlich versuchte die Gemeinde auch, in Anrath neue Betriebe anzusiedeln, war damit aber wenig erfolgreich. Der einzige “dicke Fisch” war die Firma Schmitz&Co. Das Unternehmen stellte Federeinlagen für die Polstermöbel- und Matratzenindustrie sowie Stahldrahtmatratzen für Betten her. 1961 verlagerte es seine Produktionsstätten von Ratingen nach Anrath. Weitere interessierte Betriebe sahen von einer Ansiedlung ab, da sie in der Gemeinde nicht genug Fachkräfte vorfanden. Grund für diesen Mangel waren die höheren Verdienstmöglichkeiten in den nahen Großstädten.
So blieben die Tuchfabrik Jakob Krebs und die Anrather Verseidag die mit Abstand größten Arbeitgeber vor Ort und die Gemeinde abhängig vom Wohl und Wehe der Textilindustrie. Deren Niedergang zeichnete sich aber Ende der 1950er Jahre bereits deutlich ab.
Tafel 33
Straßenansichten vor 1955
14. Anrath in der Stadt Willich
Tafel 34
Unterzeichnung des Gebietsänderungsvertrages am 26. Januar 1969
Tafel 35
Die Kommunale Neugliederung
Ausgangspunkt war eine massive Landflucht in den späten 50er und frühen 60er Jahren – viele gerade jüngere Menschen wanderten in die Großstädte ab, weil sie in den Landgemeinden keine ausreichende Infrastruktur, vor allem aber keine Arbeitsplätze vorfanden. So war es das Ziel der Landesregierung, auch in den ländlichen Zonen ein bestmögliches Angebot an Arbeitsplätzen, Dienstleistungen und Ausbildungsmöglichkeiten in zumutbaren Entfernungen zu schaffen. Auf diese Weise sollte die Bevölkerung an den ländlichen Bereich gebunden und eine weitere Abwanderung in die Städte vermieden werden. Den Landesplanern schwebte eine ideale Gemeinde von mindestens 8.000 Einwohnern vor – dafür mussten zwangsläufig mehrere kleine Gemeinden in einer größeren Einheit aufgehen.
Im Wortlaut:
All unser Mühen und Trachten hat nicht den Erfolg gezeigt, dass aus den Gemeinden Anrath und Neersen eine neue, größere Gemeinde entstehen sollte. Nach der Entscheidung des Landtages hat unsere Gemeinde am 31.12.1969 aufgehört zu bestehen. So hart diese Tatsache auch ist – wir müssen sie hinnehmen.
Doch das, was in Jahrhunderten gewachsen und das Eigenleben der Gemeinde ausmachte, wird weiterhin Bestand haben.Buergermeister Josef Brockmanns, Neujahr 1970
Bereits der Gebietsentwicklungsplan des Kreises Kempen-Krefeld sah vor, dass Willich und Schiefbahn allmählich zu einer Einheit zusammenwachsen sollten, an der auch Neersen zu beteiligen war. Nicht so eindeutig stellte sich die Zuordnung der Gemeinde Anrath dar, die Verbindungen sowohl in Richtung Vorst wie auch in Richtung Neersen aufwies. Ende 1967 wurde bekannt, dass Oberkreisdirektor Rudolf Müller dem Regierungspräsidenten die Bildung der Großgemeinden Willich-Schiefbahn-Neersen und St.Tönis-Anrath-Vorst vorgeschlagen hatte.
Um diesen Plänen zuvorzukommen, beschlossen die Gemeinderäte von Neersen und Anrath am 24. Januar 1968 eine Vereinbarung, die auf einen Zusammenschluss beider Gemeinden hinauslief. Nur zwei Tage später unterzeichneten sie einen Gebietsänderungsvertrag, der am 1. Januar 1969 in Kraft treten und mit dem eine neue, Anrath-Neersen genannte Gemeinde mit rund 15.000 Einwohnern gebildet werden sollte.
Am 24. April 1968 machte eine mit der Kommunalen Neugliederung betraute Kommission eine Rundfahrt durch das heutige Stadtgebiet, auf der Regierungspräsident Bäumer den Zusammenschluss von Anrath, Neersen, Schiefbahn und Willich befürwortete. Das Modell Anrath-Neersen lehnte er dagegen ab. Endgültig zementiert wurde die “Viererlösung” durch das am 16.Dezember 1969 vom Landtag beschlossene Gesetz zur Neuordnung des Landkreises Kempen-Krefeld.
Sechszehn Tage später ging die Gemeinde Anrath in der neugebildeten Stadt Willich auf.
Tafel 36: Infrastruktur
Die Bezirksregierung ignorierte das neue Gebilde und setzte den Zusammenschluss mit Willich und Schiefbahn durch.
15. Brauchtum und Vereinsleben
Tafel 37: Vereine
Schützenfest
1928
1992
1993
Karneval
Rosenmontagszug 1929
Tulpensonntagszug 1989
Aach Blenge 1996
Männerchor Orpheus 1863
1903
1985
Turnverein Anrath 1899
1921
1936
SC Viktoria 07 Anrath
1912
1986
Tafel 38: Prominente Anrather
Kornelius Feyen (1886-1957)
Der gebürtige Boisheimer Kornelius Feyen besuchte das Lehrerseminar in Odenkirchen und war anschließend in Moers und Rheydt als Lehrer beschäftigt.
1922 wechselte er auf eigenen Wunsch nach Anrath, wo er bis 1951 an der Alleeschule lehrte.
Er förderte das kulturelle Leben in Anrath durch sein Engagement für Chorgesang und Theaterspiel. So gründete er die Anrather Blaskapelle und war Dirigent des Musikvereins Anrath sowie des MGV Sängerbund.
Außerdem betätigte er sich als Landschaftsmaler, wobei seine Gemälde auch bei Fachleuten Anerkennung fanden.mehr zu Kornelius Feyen
Dr. Gottfried Kricker (1886-1972)
1886 wurde Gottfried Kricker auf dem Krickerhof in Anrath geboren. Er studierte in Heidelberg, Bonn, Münster und Berlin und nahm vier Jahre lang am Ersten Weltkrieg teil.
1919 ging er an die Universitäts- und Stadtbibliothek nach Köln und wurde bereits ein Jahr später Abteilungsleiter. Er machte sich dort vor allem mit Veröffentlichungen in Fachzeitschriften einen Namen.
1947 ging er in den vorzeitigen Ruhestand und zog zurück in seinen Heimatort Anrath. In den Folgejahren widmete er sich intensiv der Auswertung von Literatur und Quellen zur Geschichte Anraths.
1959 erschien dann die Essenz seiner Arbeit, die “Geschichte Anraths”, bis heute das Standardwerk zur Historie des Ortes. Bereits im Jahr darauf wurde er zum Ehrenbürger der Gemeinde Anrath ernannt.
1972 verstarb Kricker. Sein Vermögen vermachte er der Stadt Willich, aus dem Verkauf eines Hauses an der Bogenstraße errichtete die Stadt eine Stiftung zur Ausbildungsförderung für Anrather Oberschüler und Studenten.mehr zu Gottfried Kricker
Wilhelm Teuwen (1908-1967)
Seit 1926 besuchte Wilhelm Teuwen, Geselle im Anstreicherbetrieb seines Vaters, die Kunstgewerbeschule Krefeld, wo er den Maler Johan Thorn Prikker kennerlernte.
1929 nahm er das Studium an der Kunstakademie Düsseldorf auf, wo er in die Klasse für Dekorative Kunst eintrat, die damals vom renommierten Professor Heinrich Campendonk geleitet wurde. Diesem fiel er schon bald durch seine überragende Begabung sowie seine handwerkliche Tüchtigkeit auf.
Nach dem Krieg wurde Teuwen Professor und Leiter der Klasse für kirchliche Kunst und Glasmalerei an den Kölner Werkschulen. Daneben übernahm er zahlreiche Projekte, unter anderem am alten Düsseldorfer Landtag und im Kölner Gürzenich. 1956 gestaltete er vier Fenster in der Pfarrkirche seiner Heimat Anrath. Dabei fügte er in die Ornamente der Originalfenster figürliche Darstellungen ein.
Sein bekanntestes Werk war die Ausmalung des 21 Meter hohen und 9 Meter breiten Nordfensters im Querhaus des Kölner Doms. Das Projekt übernahm er 1956, es wurde aber erst nach seinem Tod fertiggestellt.mehr zu Wilhelm Teuwen
Albert Brülls (1937-2004)
Albert Brülls begann das Fußballspielen bei Viktoria Anrath und ging mit 15 Jahren zu Borussia Mönchengladbach. Dort absolvierte er zwischen 1955 und 1962 160 Oberligaspiele. Höhepunkt war der Sieg im Pokalfinale 1960.
1962 wechselte Brülls in die italienische Liga zum FC Modena und zum AC Brescia. Seine aktive Laufbahn beendete er als Spielertrainer: erst in der Schweiz bei Young Boys Bern, dann bis 1972 beim VFR Neuss.
Brülls spielte zwischen 1959 und 1966 25 mal in der Nationalmannschaft und erzielte dabei neun Tore. Sein Debüt gab er 1959 beim 4:0 gegen die Schweiz, wobei ihm direkt ein Treffer gelang. Höhepunkt seiner internationalen Karriere waren die Teilnahme an den Fußball-Weltmeisterschaften 1962 in Chile und 1966 in England.
Nach Abschluss seiner Spielerlaufbahn war Brülls Trainer bei VFR Neuss, Fortuna Mönchengladbach und Rot-Weiß Venn.
Norbert Koof (geb. 1955)
Der auf dem Rittergut Broich aufgewachsene Springreiter Norbert Koof machte erstmals mit dem Gewinn zweier Bronzemedaillen bei der Junioren-EM 1973 auf sich aufmerksam. Drei Jahre später nahm er erstmals an einem Nationenpreis teil.
Den Durchbruch schaffte er 1977, als er mit der deutschen Equipe bei der Europameisterschaft in Wien die Bronzemedaille gewann.
1981 wurde Norbert Koof mit der deutschen Equipe in München Europameister. Der große Wurf gelang ihm ein Jahr später, als er am 13.Juni in Dublin auf dem neunjährigen Wallach “Fire” Weltmeister wurde. Koof wurde sowohl 1981 als auch 1982 zum Willicher Sportler des Jahres gewählt.
1984 gehörte er zur deutschen Equipe für die Olympischen Spiele, konnte dort aber wegen einer Verletzung von “Fire” nicht starten.
1994 verunglückte er bei einem Reitunfall schwer und ist seitdem auf einen Rollstuhl angewiesen. Er orientierte sich beruflich neu und baute seine Reitanlage zu einem Ausbildungszentrum für Reiter und Pferde aus.
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