Beudelsdyk

Am 25. Juli 1928 (AZ 28.07.1928) beschloss der Anrather Gemeinderat, den ‚Fußgängerweg beginnend am Kopfe des ‚Josefsplatzes‘ durch die ‚Eschert‘ zur ‚Südstraße‘ (heute ‚Weberstraße‘) mit „Beudelsdyk“ zu benennen; GA 549. Im Rahmen der Erschließung des Baugebiets „Beudelsdyk“ wurde das Stück vom ‚Josefsplatz‘ bis zur ‚Regina-Brunner-Straße‘ in ‚Kopfweidenweg‘ umbenannt. Das restliche Stück bis zur ‚Weberstraße‘ heißt weiterhin „Beudelsdyk“.

Am Ende des ‚Josefsplatzes‘ hinter dem Altenheim steht noch das alte Wohnhaus des Großbeudelshof, der den umliegenden Straßen seinen Namen gab. Der landwirtschaftliche Betrieb wurde in den siebziger Jahren des vorigen Jahrhunderts in die Donk ausgesiedelt, die Wirtschaftsgebäude zu Wohnraum umgebaut, vgl. auch ‚Beudelshof‘.

Die mit Dyk oder Dyck gebildeten Straßennamen erinnern an aufgeschüttete Dämme, d. h. erhöhte, feste Wege in feuchtem Gelände, auf denen die Niederungen überquert werden konnten. Ggfs. kann es auch der letzte Hinweis auf einen verlandeten Teich sein; siehe Scheuermann, Ulrich, Flurnamenforschung. Bausteine zur Heimat- und Regionalgeschichte, Melle 1995, S. 114. Folglich sollte sich der Name „Beudelsdyk“ wie folgt deuten lassen: Hof mit dem Namen Beudels, der am Dyk, also Deich, Damm liegt.

Der Großbeudelshof in Anrath, Beudelsdyk 6 – 18, ist in die Denkmalliste der Stadt Willich, Stand Mai 2015, lfd. Nr. 65, eingetragen.

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