(* 23.11.1904 in Niederaußem, † 28.12.1999 in Anrath)von Albert Brunner
Auf dem Kleinmönchhof bei Niederaußem am 13.November 1904 geboren. Kindheit auf dem Kleinmönchhof und Besuch der Grundschule. Anschließend sechs Jahre bei den Schwestern auf der Rheininsel „Nonnenwerth“ (Klosterschule) bei Boppard. Einjähriger Besuch der Handelsschule in Düsseldorf. Nach der Erkenntnis, dass Zahlen ihr nicht so liegen, hat sie eine Schwesternschule besucht und war anschließend in einem Krankenhaus in Frankfurt/M als Krankenschwester tätig. Zwischenzeitlich besuchte sie auch für eine kurze Zeit die Kunstakademie in Düsseldorf. Mutter hat bereits in jungen Jahren (14 Jahre) wunderschöne Bilder gemalt. Einige davon sind bei mir und einige bei meiner Schwester in Kanada. Sie war vielseitig talentiert und auch das Musische lag ihr. Sie spielte Klavier und sie ging auch mit uns Kindern manchmal in „Brockmanns Kull“ schwimmen.
Sie war nicht sonderlich groß, aber von einer eisernen Disziplin und sehr gläubig.
Nach einiger Zeit veränderte sie sich und war bei der Stadt Hamburg beim Sozialamt tätig. Sie besuchte sozial schwache Familien und begleitete Jugendtransporte zur Erholung nach Ostpreußen. Diese Tätigkeit bekleidete sie bis zu ihrer Heirat am 28.11.1933. Sie heiratete Ihren Mann Hermann Brunner, pachteten zuerst den Darderhof und dieser wurde später käuflich erworben. Dort lebte Sie bis zu Ihrem Tod am 28.12.1999.
Zu jener Zeit war sie schon eine sehr moderne und aufgeschlossene Frau. In den zwanziger Jahren war sie Mitglied in einer Frauenbewegung. In dieser Zeit war es für eine Frau nicht üblich, einen Beruf zu erlernen und sich auf eigene Füßen zu stellen. Sie war sehr sozial eingestellt. In den letzten Kriegsjahren hat sie im Kehn für uns Kinder und die Kinder der Nachbarschaft kleine St. Martinszüge organisiert. Sie ist oft noch im hohen Alter zu meiner Schwester Hildegard nach Kanada geflogen. Sie hatte Talent zu malen, spielte Klavier und hat in den letzten Jahren viel gelesen.